Neue Ideen für die Zukunft der Tiermedizin
Am 26. und 27. September fand in Oranienbaum-Wörlitz das 26. Treffen des Dessauer Zukunftskreises statt. Diese Initiative mit Branchenvertretern aus Universitäten, Industrie, Praxis und Verbänden ist ein Sammelbecken für innovative Ideen zur Zukunft der Tiermedizin. Neben der Präsentation neuer Studien und aktueller Entwicklungen ging es um die Gestaltung der 2. Ausgabe des Tierärzte Atlas, die für 2026 geplant ist. Auch die aktuell laufende BaT-Studie stieß auf großes Interesse.

Zweite Ausgabe des Tierärzte Atlas 2026
Valide, differenzierte Daten aus den unterschiedlichen Bereichen der Tiermedizin als Grundlage, verbunden mit der Darstellung von Trends und Entwicklungen der Branche sind auch für die Neuausgabe des Tierärzte Atlas das Ziel der Initiatoren Julia Henning, Hubertus Keimer und Jörg Held. Für den BaT rückten Dr. Elisabeth Brandebusemeyer und Dr. Christian Wunderlich als 1. und 2. Vorsitzende:r, die Perspektive angestellter Tierärzt:innen in den Fokus.

Wie ist die Situation weiblicher Tierärzte?
Wie wirken und verändern sich Beschäftigungsverbote, Elternzeiten, Pay Gaps und die sogenannte Motherhood Penalty? Wie ist die Situation von Wiedereinsteiger:innen? Welche Auswirkungen bringen die von der Bundesregierung angedachten Umstellungen auf eine Wochenarbeitszeit und die Steuerfreiheit von Überstunden speziell in unserem Frauenberuf?
Was tut sich im Hinblick auf die Situation im Angestelltenverhältnis?
Wie haben sich die Arbeitsbedingungen, Gehälter und die Arbeitszufriedenheit nach Corona und der Anhebung der GOT entwickelt? Geht der Trend zu einer Konzentration von Angestellten in wenigen, dafür sehr umsatzstarken Einheiten weiter? Sind diese inhabergeführt oder gehören zu Corporates? Wer macht sich in Zukunft selbständig, wer wird Arbeitgebende:r? Wird es weiterhin die große Anzahl an kleinen Einzelpraxen, mit nur einem Tierarzt, einer Tierärztin geben?
Antworten durch die aktuelle BaT-Studie

Auf besonderes Interesse stieß in diesem Zusammenhang die aktuell laufende Studie des BaT zu Arbeitsbedingungen und ‑zufriedenheit angestellter Tierärzt:innen. Mit Spannung erwartet werden auch Dissertationen aus dem Institut für Epidemiologie und Statistik der FU Berlin zur Situation beim Berufseinstieg und zur Selbständigkeit. Zusammen mit dem in Kürze geplanten job.vet-Gehaltsreport des TVD, wird eine Beurteilung der Lage auf der Grundlage aktueller Daten, auch im Hinblick auf die, im Jahr 2026 anstehende Evaluierung der GOT, möglich.
Erweitert wurde der Blickwinkel durch Beiträge aus dem Verband medizinischer Fachberufe (VMF), für den Referatsleiterin Katrin Hammermann teilnahm, dem Bundesverband für Tiergesundheit (BfT), dem Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT), dem Bundesverband praktizierender Tierärzte (BpT), dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) zu Tierzahlen und Agrarstatistiken, der AG Zukunft und der Bundestierärztekammer (BTK), vertreten durch die Vizepräsidentin Dr. Christiane Bärsch. Einen interessanten Blick in die Tiermedizin über den Tellerrand, nach Österreich und in die Schweiz, gewährten zudem die eingeladenen Berufsvertreter aus beiden Ländern.
Lichtblick und Potential
Zum Abschluss des produktiven Treffens wurde das große Potential des Tierärzte Atlas, auch im digitalen Format, für die Zukunft und für zahlreiche Interessensgruppen herausgestellt. Der innovative, inspirierende Gedankenaustausch des DZK-Treffens, über die Eigeninteressen der Teilnehmenden hinaus, ist für die Tiermedizinbranche ein Lichtblick.
Wir freuen uns als Bund angestellter Tierärzte im Namen der angestellten Tierärzt:innen mitzugestalten und diese Brancheninitiative zu unterstützen.