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Die klinische Tiermedizin – ein sanierungsbedürftiger Altbau mit Charme und akuter Einsturzgefahr

01. Mai 2021

Wir bedan­ken uns ganz herz­lich bei unse­rer jun­gen Berufs­ein­stei­ge­rin, die uns die­sen ehr­li­chen Ein­blick in ihren schwie­ri­gen Start als prak­ti­sche Tier­ärz­tin gibt. Eben­so wie die im letz­ten Jahr durch­ge­führ­te Umfra­ge von BaT und VUK zeigt er, dass aktu­ell noch Arbeits­be­din­gun­gen in der prak­ti­schen Tier­me­di­zin herr­schen, die Kolleg:innen dazu brin­gen, in ein pra­xis­frem­des Berufs­feld zu wech­seln. Es ist Zeit etwas zu ändern. Jetzt! Der BaT legt den Fin­ger in die Wun­de: Wir brau­chen bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen für ange­stell­te Tierärzt:innen. 

An alle Kolleginnen und Kollegen, Studentinnen und Studenten und solche, die es vielleicht noch werden möchten …

Der BaT bot mir vor eini­ger Zeit an, einen Erfah­rungs­be­richt aus Sicht eines “Anfän­gers” zu ver­öf­fent­li­chen. Ich habe lan­ge mit mir selbst geha­dert, ob ich dies tun soll­te und wel­che Kon­se­quen­zen für ande­re und mich dar­aus resul­tie­ren könn­ten. Wie ihr nun seht, habe ich mich letzt­end­lich dafür ent­schie­den. Dies hat fol­gen­de Grün­de: Ände­rung und Bes­se­rung braucht immer einen Anstoß, jeman­den, der sich traut. Schluss­end­lich funk­tio­niert das Prin­zip aber nur, wenn wir uns alle etwas trau­en. Zusam­men zumin­dest den Ver­such wagen etwas zu ändern.

Voller Tatendrang in meine erste Anstellung

Ich, 26, habe das Tier­me­di­zin­stu­di­um im Aus­land im Juli 2020 unter Pan­de­mie­be­din­gun­gen erfolg­reich been­det. Seit August 2020 bin ich appro­bier­te Tier­ärz­tin in Deutsch­land.
Mei­ne ers­te Stel­le in einer gro­ßen Klein­tier­kli­nik star­te­te ich vol­ler Elan, Taten­drang und Bereit­schaft erneut den Wohn­ort für besag­te Arbeits­stel­le zu wech­seln. Mit dem Hin­ter­ge­dan­ken, eine Ver­än­de­rung in Bewe­gung zu set­zen, will ich an die­ser Stel­le ehr­lich sein: Ich wur­de bit­ter ent­täuscht.

Eine gute Einarbeitung sieht anders aus

Die Ein­ar­bei­tung bestand dar­in, mich vier Wochen mit einer ande­ren Assis­tenz­tier­ärz­tin mit­lau­fen zu las­sen und mich danach, nach dem Mot­to “sink or swim” ins eisi­ge Was­ser zu schub­sen. Das bedeu­te­te Ter­mi­ne im 15–20 Minu­ten­takt aller Art abzu­ar­bei­ten, von Imp­fun­gen, über Wund­kon­trol­len bis hin zu Inap­pe­tenz seit fünf Tagen. Zusätz­lich führ­te ich die offe­ne Sprech­stun­de (wel­che nur laut Home­page nicht mehr statt­fand) und ver­sorg­te aku­te Not­fäl­le, die ich natür­lich als Berufs­ein­stei­ge­rin nicht selbst­stän­dig aus dem War­te­zim­mer als sol­che iden­ti­fi­zie­ren konn­te. Über­stun­den für Rück­über­wei­sun­gen, Fort­bil­dun­gen außer­halb der Arbeits­zeit (2–4h) und kei­ne oder nur kur­ze “ich geh mal schnell am PC was essen”-Pausen waren bzw. sind in die­ser Kli­nik All­tag.

“Sie finden keinen besseren Job als diesen”

Das Ende vom Lied war eine gebro­che­ne, zutiefst trau­ri­ge jun­ge Tier­ärz­tin, wel­che sich nach dem 100.000€ Aus­lands­stu­di­um eini­ges mehr erwar­tet hat­te als mit Panik­at­ta­cken auf dem Küchen­bo­den in ihrer Woh­nung zu lie­gen und aus dem Wei­nen nicht mehr her­aus­zu­kom­men. Fazit des am Tag dar­auf fol­gen­den Gesprächs mit den Inha­bern der Kli­nik: “Wir haben auch schon gemerkt, dass bei dir Wis­sens­lü­cken vor­lie­gen, wel­che du momen­tan nicht kom­pen­sie­ren kannst. Also ent­we­der machst du jetzt für ein hal­bes bis ein Jahr die Sta­ti­ons­schicht oder du gehst.”
Ich ent­schied mich zu gehen. Der Che­fin teil­te ich dies am Tele­fon mit. Nach einem Satz von mir hat­te die­se auf­ge­legt. Und bis heu­te fra­ge ich mich, wann genau der Tag kommt, an dem ich die­se Ent­schei­dung bereue, da ich laut Aus­sa­ge der Inha­ber “die Chan­ce ver­spie­le, per­sön­lich und fach­lich mit mei­nen Her­aus­for­de­run­gen zu wach­sen”. Und wenn ich besag­te Stel­le kün­di­gen wür­de, fän­de ich “sowie­so kei­nen ande­ren Job als Tier­ärz­tin, mit ande­ren Bedin­gun­gen.”

Es ist trau­rig und falsch, dass ich und ande­re Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen Erfah­run­gen wie die­se unmit­tel­bar nach dem Stu­di­um immer noch machen müs­sen.

Wann werde ich ankommen?

Aktu­ell habe ich eine ande­re Stel­le, eben­falls in einer Kli­nik. Auch hier will ich ehr­lich sein. Die Arbeits­zei­ten, das Gehalt und das gene­rel­le Arbeits­kli­ma las­sen mich auch bei die­ser Stel­le jeden Tag hin­ter­fra­gen, den Job zu wech­seln, in die Indus­trie zu gehen oder zum Amt. Ich muss Euch sagen, dass ich lei­der noch nicht glück­lich bin. Dass ich lei­der den für mich per­fek­ten Arbeitgeber:in und Job wahr­schein­lich noch nicht gefun­den habe. Und dass ich Angst habe. Angst die Arbeits­stel­le inner­halb des ers­ten Jah­res erneut zu wech­seln, Angst nie anzu­kom­men, nach einem Stu­di­um in wel­ches ich so viel Herz­blut, Zeit und Geld mit Freu­de inves­tiert habe. Alles in allem den­ke ich heu­te aber: Das gehört viel­leicht auch dazu. Und ich den­ke auch nicht mehr, dies sei ein Ein­ge­ständ­nis des Ver­sa­gens mei­ner­seits. Nicht ich habe ver­sagt, son­dern das Sys­tem, vom pra­xis­fer­nen Stu­di­um bis zu der Ein­stel­lung vie­ler Arbeitgeber:innen.

Nutzt Eure Chancen

Und damit mein Schluss­ap­pell an Euch alle da drau­ßen, Euch ange­stell­te Tierärzt:innen, ob Neu­lin­ge oder nicht: Wir sit­zen seit ein paar Jah­ren jetzt schon am län­ge­ren Hebel, ohne die­sen wirk­lich zu nut­zen! Der demo­gra­fi­sche Wan­del und der Fach­kräf­te­man­gel las­sen offe­ne Stel­len in allen Berei­chen der kli­ni­schen Tier­me­di­zin gera­de­zu aus dem Boden schie­ßen! Des­we­gen: Seid nicht so naiv wie ich. Lasst JEDEN Arbeits­ver­trag vor­her von einem Anwalt prü­fen. Lasst Euch nicht von lee­ren Ver­spre­chun­gen wie “Bei uns ist die Wei­ter­bil­dung zum Fach­tier­arzt mög­lich” locken, denn sind wir mal ehr­lich, die gibt es an jeder Kli­nik und in jeder drit­ten Pra­xis, und seid Euch über Euren eige­nen Wert im Kla­ren: Ihr habt einen der schwie­rigs­ten Stu­di­en­gän­ge, die es gibt, abge­schlos­sen. Ihr seid es Euch selbst und den Arbeitgeber:innen schul­dig, Euch nicht mit der aktu­el­len bpt-Min­dest­ge­halts-Tabel­le abspei­sen zu las­sen. Wir kön­nen und soll­ten mehr ver­lan­gen. Mehr Urlaubs­ta­ge, mehr gere­gel­te Arbeits­zei­ten und mehr Ein­ar­bei­tung. Und dies soll­ten auch nicht nur lee­re Flos­keln auf dem Pro­fil einer Kli­nik auf einem der diver­sen Stel­len­por­ta­le sein. Traut Euch was, glaubt es mir, die Situa­ti­on auf dem aktu­el­len Arbeits­markt lässt dies zu.

Zusam­men und nur zusam­men könn­ten wir den alten, geschichts­träch­ti­gen Alt­bau der Tier­me­di­zin reno­vie­ren und vor dem Ein­sturz ret­ten. Ein ein­fa­cher Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung:

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30.04.2021

La vete­ri­na­ria “La Rubia”

 

 

Sie sind an wei­te­ren Erfah­rungs­be­rich­ten inter­es­siert? Ste­fa­nie Augus­tin berich­te­te in ihrem erschüt­tern­den Arti­kel † Not One More Vet über ihre ers­ten Berufs­jah­re, die bei­na­he in einem Burn­out ende­ten. Eine wei­te­re jun­ge Kol­le­gin beschrieb, wie ihr suk­zes­si­ve die Freu­de am Prak­ti­zie­ren genom­men wur­de und kri­ti­sier­te offen den Man­gel an offe­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on und gewis­sen­haf­ter Ein­ar­bei­tung.

Sie sind auch Berufseinsteiger:in und fra­gen sich, wie es nach der Appro­ba­ti­on wei­ter­ge­hen kann? Am 12.05.2021 fin­det unser kos­ten­lo­ses Online-Semi­nar “Staats­examen und was jetzt?” statt. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen dazu gibt es hier.

Die man­gel­haf­ten Arbeits­be­din­gun­gen sind ein Aspekt des erhöh­ten Sui­zid­ri­si­kos von deut­schen Tierärzt:innen. Unser Bericht über die Vor­stel­lung einer aktu­el­len Stu­die zu die­sem The­ma ist hier zu fin­den.

 

 

 

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