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Stellungnahme des BaT zur Petition der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)

17. Dez. 2023

Als Bund ange­stell­ter Tier­ärz­te e.V. (BaT) posi­tio­nie­ren wir uns klar gegen die Peti­ti­on der Deut­schen Rei­ter­li­chen Ver­ei­ni­gung, FN, die sich gegen die seit einem Jahr gül­ti­ge Neu­fas­sung der Gebüh­ren­ord­nung für Tier­ärz­tin­nen und Tier­ärz­te, GOT, rich­tet. 

Inhalt

Togg­le
  • Deut­lich höhe­re For­de­run­gen des BaT an die neue GOT
  • Häu­figs­te Ver­stö­ße gegen das Arbeits­zeit­ge­setz in der Pfer­de­me­di­zin
  • Pferdepraktiker:innen am unzu­frie­dens­ten unter kura­tiv täti­gen Tierärzt:innen
  • FN-Peti­ti­on zeugt von Unkennt­nis der Belas­tung von Tierärzt:innen
  • Tier­ärzt­li­che Ver­sor­gung gefähr­det
  • Ent­ste­hung und Eva­lu­ie­rung der neu­en GOT
  • Ange­stell­te Tierärzt:innen brau­chen wei­te­re Unter­stüt­zung
  • Quel­len

Deutlich höhere Forderungen des BaT an die neue GOT

Als Berufs­ver­band, der aus­schließ­lich ange­stell­te Tierärzt:innen ver­tritt, haben wir uns bei der Anhö­rung und Bera­tung zur neu­en GOT aktiv ein­ge­bracht und klar für eine ange­mes­se­ne und drin­gend not­wen­di­ge Erhö­hung der Gebüh­ren stark­ge­macht, um auch den ange­stell­ten Kolleg:innen ein adäqua­tes Ein­kom­men zu sichern. In unse­rer Stel­lung­nah­me zum Ent­wurf der neu­en GOT gin­gen die For­de­run­gen des BaT in Tei­len deut­lich über die vor­ge­schla­ge­nen Erhö­hun­gen hin­aus.

Fak­ten­check zu Arbeits­be­din­gun­gen und Arbeits­zu­frie­den­heit ange­stell­ter Tierärzt:innen in der Pfer­de­pra­xis 

Häufigste Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz in der Pferdemedizin

Stu­di­en zu Arbeits­be­din­gun­gen und Arbeits­zu­frie­den­heit, die wir zusam­men mit dem Ver­bund unab­hän­gi­ger Klein­tier­kli­ni­ken VUK e.V. im Jahr 2021/2022 ver­öf­fent­licht haben, beleuch­ten die Rea­li­tät in der Pfer­de­pra­xis. Laut Stu­di­en­ergeb­nis­sen hat­ten ange­stell­te Pferdetierärzt:innen häu­fi­ger als Tierärzt:innen aus ande­ren Berei­chen eine ver­trag­lich ver­ein­bar­te Wochen­ar­beits­zeit von über 48 Stun­den pro Woche, was einen Ver­stoß gegen das Arbeits­zeit­ge­setz bedeu­tet (das ent­spricht 10,7% der Befrag­ten, die Pfer­de behan­deln).

Für Über­stun­den erhiel­ten 58,8% kei­nen Aus­gleich, kei­ne Aus­zah­lung, geschwei­ge denn einen Zuschlag. 62,1% leis­te­ten mehr als einen Nacht­dienst pro Woche. Zusam­men mit den Gemischtpraktiker:innen ver­rich­te­ten die Kolleg:innen, die in einer rei­nen Pfer­de­pra­xis/-kli­nik arbei­te­ten die meis­ten Wochen­end­diens­te: > 4 Wochenendtage/Monat (16% bzw. 15,8%). Ledig­lich 1,7% leis­te­ten weder Nacht- noch Wochen­end­diens­te.

Bezüg­lich Dienst­mo­del­len und Ruf­be­reit­schaf­ten war die Pfer­de­me­di­zin der Bereich mit den häu­figs­ten Hin­wei­sen auf Ver­stö­ße gegen das Arbeits­zeit­ge­setz.
Dem­ge­gen­über hat­te mehr als die Hälf­te der Nutztier‑, Gemischt- und auch Pferdepraktiker:innen nur 25 oder weni­ger Urlaubs­ta­ge pro Jahr.

Pferdepraktiker:innen am unzufriedensten unter kurativ tätigen Tierärzt:innen

Beim Stun­den­lohn aller ange­stell­ten Tierärzt:innen, die für die Stu­die aus­ge­wer­tet wur­den, ergab sich ein Medi­an von 20,51€ pro Stun­de. 1,5% der Kolleg:innen (aller Fach­rich­tun­gen) arbei­te­ten unter­halb des zu dem Zeit­punkt gel­ten­den Min­dest­lohns von 9,35 €. Bei 27,3% wur­den kei­ner­lei, mitt­ler­wei­le in zahl­rei­chen ande­ren Bran­chen übli­che Zula­gen, wie Weih­nachts­geld, Tank­gut­schein, ver­mö­gens­wirk­sa­me Leis­tun­gen, betrieb­li­che Alters­vor­sor­ge, Umsatz­be­tei­li­gung, zum Lohn gewährt.
Wenig ver­wun­der­lich, dass unter den kura­tiv täti­gen Tierärzt:innen, die Pferdepraktiker:innen am unzu­frie­dens­ten waren. Nur 34 % bewer­te­ten ihre Arbeits­zu­frie­den­heit mit gut oder sehr gut.

FN-Petition zeugt von Unkenntnis der Belastung von Tierärzt:innen

Tierärzt:innen in Deutsch­land haben ein 6–7 fach erhöh­tes Selbst­mord­ri­si­ko ver­gli­chen mit der Nor­mal­be­völ­ke­rung. Eine der Haupt­ur­sa­chen ist die Dis­kre­panz zwi­schen dem tier­ärzt­li­chen Enga­ge­ment und der dar­aus resul­tie­ren­den Beloh­nung bzw. Wert­schät­zung, zu der neben der ideel­len Wert­schät­zung immer auch die ange­mes­se­ne mone­tä­re Ent­loh­nung gehört.
Kip­per­man et al. (2017) führ­ten eine Online-Umfra­ge bei ins­ge­samt 1088 prak­ti­zie­ren­den Tierärzt:innen durch. Hier­von haben 57 % (n=620) ange­ge­ben, dass die finan­zi­el­len Limi­tie­run­gen durch die Tier­hal­ter sie in ihren Mög­lich­kei­ten, den Tie­ren die gewünsch­ten Behand­lun­gen zukom­men zu las­sen, ein­schrän­ken. Etwa die Hälf­te der Ant­wor­ten­den (49 %, n=527) berich­te­ten von einem Burn­out. Ins­ge­samt 77 % der Tierärzt:innen gaben an, dass die wirt­schaft­li­chen Ein­schrän­kun­gen von Tier­hal­tern einen wich­ti­gen Fak­tor für ihre Burn­out-Sym­pto­me wären.
Vor die­sem Hin­ter­grund erscheint die FN-Peti­ti­on betrof­fe­nen Kolleg:innen gegen­über zynisch und fern­ab jeg­li­cher Kennt­nis der täg­li­chen Belas­tun­gen des tier­ärzt­li­chen Beru­fes.
Tier­me­di­zin, einer der anspruchs­volls­ten Stu­di­en­gän­ge in Deutsch­land, gene­riert Gehäl­ter unter­halb nahe­zu aller ande­ren aka­de­mi­schen Beru­fe, hat Arbeits­be­din­gun­gen, die nur mit einem hohen Maß an Idea­lis­mus zu ver­kraf­ten sind und bringt Kolleg:innen, mehr als aus allen ande­ren Beru­fen, an die Gren­zen ihrer phy­si­schen und psy­chi­schen Gesund­heit.

Tierärztliche Versorgung gefährdet

Spä­tes­tens im Jahr 2024/2025 arbei­ten in der kura­ti­ven Pra­xis mehr ange­stell­te Tierärzt:innen als selb­stän­di­ge. Unter den genann­ten Bedin­gun­gen in der Pfer­de­pra­xis und vor dem Hin­ter­grund des all­ge­mei­nen Tier­ärz­te­man­gels (www.tierarztmangel.de), ist zu erwar­ten, dass sich zuneh­mend Kolleg:innen für einen Wech­sel in ande­re Berufs­spar­ten mit bes­se­ren Arbeits­be­din­gun­gen, höhe­rer Bezah­lung und mehr Wert­schät­zung ent­schei­den.

Die FN hat mit ihrer Peti­ti­on den Pfer­de­be­sit­zern und den Pfer­den einen Bären­dienst erwie­sen. Die­ses gilt eben­so für die eilig gegrün­de­te Ver­ei­ni­gung deut­scher Tier­hal­ter, VDTH. Man mag sich an dem Wort „Haus­be­suchs­ge­bühr“ stö­ren und hät­te die­se auch als Auf­wands­ent­schä­di­gung, Rüst­zeit, Schmutz- und Gefah­ren­zu­la­ge oder Ser­vice­ge­bühr ein­prei­sen kön­nen. Ange­mes­sen ist sie in jedem Fall und das Pferd, bis auf ganz weni­ge Aus­nah­men, ein Hobby‑, Freizeit‑, Sport- und Luxus­tier, das auch in Zukunft nur dann von kom­pe­ten­ten, enga­gier­ten Tierärzt:innen ver­sorgt wird, wenn Arbeits­be­din­gun­gen, Bezah­lung und Aner­ken­nung der wert­vol­len, anspruchs­vol­len Arbeit ent­spre­chen.

In den letz­ten 30 Jah­ren haben beson­ders ange­stell­te Tierärzt:innen die Hob­by­tier­hal­tung zu einem hohen per­sön­li­chen Preis „quer­fi­nan­ziert“. Wer die Kos­ten für sei­ne Tier­ärz­tin, sei­nen Tier­arzt nicht vor der Anschaf­fung eines Tie­res rea­lis­tisch ein­plant und sie nicht auf­brin­gen kann, han­delt ver­ant­wor­tungs­los, wenn er sich ein Tier anschafft.

Entstehung und Evaluierung der neuen GOT

Im poli­ti­schen Ent­ste­hungs­pro­zess wur­de vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft, BMEL, eine fun­dier­te Stu­die durch einen renom­mier­ten exter­nen Anbie­ter in Auf­trag gege­ben. In die­se flos­sen Inter­views und Anga­ben zum zeit­li­chen Umfang tier­ärzt­li­cher Tätig­kei­ten ein, um einen Min­dest­mi­nu­ten­satz zu berech­nen, der erfor­der­lich ist, damit Tierärzt:innen wirt­schaft­lich arbei­ten kön­nen.

Auf Grund­la­ge der Stu­die fand eine Online-Anhö­rung der tier­me­di­zi­ni­schen Berufs­ver­bän­de, Agrar­ver­bän­de, sowie Tier­schutz- und Ver­brau­cher­ver­bän­de statt. In einer sach­li­chen Dis­kus­si­on wur­de die­sen Gele­gen­heit gege­ben, ihre Stand­punk­te und Beden­ken dar­zu­le­gen. Kon­sens bestand unter allen dar­über, dass es einer Erhö­hung der GOT bedarf. Über Mög­lich­kei­ten, die Fol­gen beson­ders für die land­wirt­schaft­li­che Tier­hal­tung, aber auch für die pri­va­te Hob­by­tier­hal­tung zu begren­zen wur­de gespro­chen. Im Anschluss wur­de den Ver­bän­den die Gele­gen­heit gege­ben, ihre Posi­tio­nen noch­mals schrift­lich dar­zu­le­gen. Die­se Stel­lung­nah­men wur­den ver­öf­fent­licht.

Ein Jahr nach Ein­füh­rung der neu­en GOT lau­fen aktu­ell ers­te Stu­di­en und Umfra­gen, um zu eru­ie­ren, ob die beab­sich­tig­ten Ver­bes­se­run­gen zuguns­ten der tier­me­di­zi­ni­schen Ein­künf­te ein­ge­tre­ten sind. Nach vier Jah­ren ist eine umfang­rei­che Eva­lu­ie­rung vor­ge­se­hen, um gege­be­nen­falls Anpas­sun­gen vor­neh­men zu kön­nen.
War­um die FN sich am Ent­ste­hungs­pro­zess nicht pro­ak­tiv für ihre Mit­glie­der ein­ge­bracht hat, son­dern erst im Nach­gang ver­sucht Lob­by­ar­beit zu betrei­ben, ent­zieht sich unse­rer Kennt­nis.

Angestellte Tierärzt:innen brauchen weitere Unterstützung

Damit von der neu­en GOT nicht nur Inha­ber oder Inves­to­ren pro­fi­tie­ren und die Hälf­te der Tier­ärz­te­schaft, die ange­stell­ten Tierärzt:innen nicht par­ti­zi­pie­ren, braucht es für die­se wei­te­re poli­ti­sche Unter­stüt­zung. Die Eta­blie­rung von Betriebs­rä­ten, zumin­dest in grö­ße­ren Ein­hei­ten, als Instru­ment zur Mit­be­stim­mung und eine kla­re Absa­ge an Bestre­bun­gen zur Fle­xi­bi­li­sie­rung des Arbeits­zeit­ge­set­zes für die Tier­me­di­zin. Tarif­ver­trä­ge zur Ver­hand­lung auf Augen­hö­he zwi­schen Arbeit­ge­ben­den und Arbeit­neh­men­den, wie in den ande­ren not­dienst­leis­ten­den Beru­fen auch, sind der nächs­te Schritt, zur Ver­bes­se­rung der Situa­ti­on und zur Auf­recht­erhal­tung der tier­me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung.

Autorin: EB

Quellen

www.bundangestelltertieraerzte.de

Jen­sen et al. (2021): Befra­gung ange­stell­ter Tier­ärz­tin­nen in Deutsch­land – Teil 1: Arbeits­be­din­gun­gen (vetline.de)

Jen­sen et al. (2022): Befra­gung ange­stell­ter Tier­ärz­tin­nen in Deutsch­land – Teil 2: Arbeits­zu­frie­den­heit (vetline.de)

https://bundangestelltertieraerzte.de/erhoehtes-suizidrisiko-in-der-deutschen-tieraerzteschaft/

Schwerdt­fe­ger et al. (2020): Depres­si­on, sui­ci­dal ide­a­ti­on and sui­ci­de risk in Ger­man vete­ri­na­ri­ans com­pared with the gene­ral Ger­man popu­la­ti­on. In: The Vete­ri­na­ry record 186 (15), e2. DOI: 10.1136/vr.105430.

Gerdts, Wieb­ke-Rebek­ka (2021): Eine Kate­go­ri­sie­rung der ethi­schen Kon­flik­te in der Tier­arzt­pra­xis. Gie­ßen: DVG Ser­vice GmbH.

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