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Wo liegen die Ursachen der derzeitigen Krise in der Tiermedizin wirklich?

17. Jan. 2022

Am 08.01.2022 wur­de mit dem Arti­kel „Tier­ärz­te am Limit“ auf tagesschau.de die Pro­ble­ma­tik der Not­dienst­kri­se in der Tier­me­di­zin einer brei­te­ren Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht. The­ma­ti­siert wer­den unter ande­rem die hohe beruf­li­che Belas­tung der Tierärzt:innen, die erhöh­te Sui­zid­ra­te und der aku­te Per­so­nal­man­gel. Hei­ko Fär­ber, Geschäfts­füh­rer des Bun­des­ver­ban­des prak­ti­zie­ren­der Tier­ärz­te (bpt), nennt die Femi­ni­sie­rung der Tier­me­di­zin als einen der Haupt­grün­de für das Pro­blem. Aus Sicht des Bunds ange­stell­ter Tier­ärz­te (BaT) bie­tet die­ser Fokus eine ein­sei­ti­ge, unzu­rei­chen­de Erklä­rung für die über Jahr­zehn­te gewach­se­nen Pro­ble­me unse­res Berufs­stan­des dar.

 

Inhalt

Togg­le
  • Die Belas­tung in der tier­ärzt­li­chen Pra­xis nimmt zu
  • Ist die Femi­ni­sie­rung wirk­lich der Haupt­grund für das dys­funk­tio­na­le Sys­tem?
  • Es geht nicht nur ums Geld
  • Die Fle­xi­bi­li­sie­rung des Arbeits­zeit­ge­set­zes löst die Pro­ble­me nicht
  • Kann Per­so­nal aus dem Aus­land dem Per­so­nal­man­gel ent­ge­gen­wir­ken?
  • Unse­re Lösung: Kla­re Rege­lun­gen und gute Bezah­lung
  • Fazit

Die Belastung in der tierärztlichen Praxis nimmt zu

Völ­lig rich­tig ist, dass die Zahl der Haus­tie­re durch die Coro­na-Kri­se deut­lich ange­stie­gen ist, wäh­rend gleich­zei­tig ein Per­so­nal­man­gel in der Tier­me­di­zin besteht und vie­le Tier­kli­ni­ken infol­ge­des­sen ihren Kli­nik­sta­tus abge­ben, da sie den Not­dienst per­so­nell nicht auf lega­lem Wege beset­zen kön­nen. “Coro­na ist nur ein Kata­ly­sa­tor, das Pro­blem der Über­las­tung besteht schon seit Jah­ren”, erklärt Fär­ber im Bericht auf tagesschau.de. Dem ist eben­falls zuzu­stim­men. Waren in frü­he­ren Jahr­zehn­ten 60–80 Wochen­stun­den an der Tages­ord­nung, so ist dies heu­te nicht mehr denk­bar. Seit 1994 setzt das Arbeits­zeit­ge­setz hier Gren­zen, deren Ein­hal­tung in jüngs­ter Zeit im Zusam­men­hang mit der Ein­füh­rung des Min­dest­lohn­ge­set­zes auch über­prüft wer­den. Dar­über hin­aus ist die heu­ti­ge Gene­ra­ti­on an Tierärzt:innen glück­li­cher­wei­se nicht mehr bereit, ihre phy­si­sche und psy­chi­sche Gesund­heit bedin­gungs­los der Arbeit zu opfern.

Ist die Feminisierung wirklich der Hauptgrund für das dysfunktionale System?

Die Ursa­chen für den Per­so­nal­man­gel wer­den im tages­schau-Arti­kel als viel­fäl­tig beti­telt, was sicher kor­rekt ist, aber ana­log zu den Aus­sa­gen von Frau Star­ke, der Prä­si­den­tin der Tier­ärz­te­kam­mer Nord­rhein, wird auch hier der hohe Frau­en­an­teil in der Tier­me­di­zin als Haupt­ur­sa­che her­vor­ge­ho­ben. “Der Anteil der Frau­en unter den deut­schen Tier­me­di­zin­stu­die­ren­den liegt bei fast 90 Pro­zent”, sagt der Geschäfts­füh­rer des bpt. Wei­ter heißt es im Arti­kel: Vor 30 Jah­ren ist der Beruf noch deut­lich män­ner­do­mi­niert gewe­sen. Die­se Ent­wick­lung bedeu­tet einen Ver­lust von Arbeits­stun­den, da sich Frau­en bei­spiels­wei­se sel­te­ner selbst­stän­dig machen und durch Mut­ter­schutz län­ger aus­fal­len, da Tier­ärz­tin­nen direkt nach Bekannt­wer­den der Schwan­ger­schaft nicht mehr arbei­ten dür­fen.

Rich­tig ist, dass Tierärzt:innen nach Bekannt­ga­be der Schwan­ger­schaft häu­fig abrupt von den Arbeit­ge­ben­den ein Beschäf­ti­gungs­ver­bot aus­ge­spro­chen bekom­men und dies ganz klar eine Belas­tung und Her­aus­for­de­rung für das Team dar­stellt. Die­ser Zeit­raum ist aller­dings begrenzt. Nach der Geburt des Kin­des schließt sich meist die Eltern­zeit an, die in Deutsch­land in der Regel von der Frau über­nom­men wird. Dies ist einer­seits mit dem Stil­len zu begrün­den, das natur­ge­mäß Frau­en­sa­che ist.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Grund ist aller­dings, dass Män­ner über­wie­gend bes­ser ent­lohnt wer­den als Frau­en. Bedau­er­li­cher­wei­se ver­die­nen Män­ner auch in nicht aka­de­mi­schen Beru­fen oft bes­ser als ange­stell­te Tier­ärz­tin­nen. Mit einem durch­schnitt­li­chen Stun­den­lohn bezo­gen auf das Brut­to-Gesamt­ge­halt, inklu­si­ve Umsatz­be­tei­li­gung oder Not­dienst­zu­schlä­gen, von 20,51€ (Quel­le: Stu­die „Arbeits­be­din­gun­gen und Berufs­zu­frie­den­heit ange­stell­ter Tierärzt:innen in Deutsch­land 2020“ von BaT und VUK) und einem dar­aus berech­ne­ten Brut­to­mo­nats­lohn von 1778€ bei einer hal­ben Stel­le, ist eine Kin­der­be­treu­ung der­zeit kaum finan­zier­bar. Durch eine ange­mes­se­ne Bezah­lung wird es mög­lich sein, dass auch der Part­ner einen Teil der Eltern­zeit über­nimmt und die Tier­ärz­tin schnel­ler wie­der ihrer Arbeit nach­ge­hen kann.

Es geht nicht nur ums Geld

Eine aktu­el­le Dis­kus­si­on in den sozia­len Medi­en offen­bart ein wei­te­res, ganz gra­vie­ren­des Pro­blem. Tierärzt:innen mit klei­nen Kin­dern suchen nach Alter­na­ti­ven zur Arbeit in der kura­ti­ven Pra­xis, da die­se in der der­zei­ti­gen Form nicht mit dem Fami­li­en­le­ben ver­ein­bar ist. Die­se gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be ist nicht allein von den Frau­en zu lösen. Genau an die­ser Stel­le muss sich etwas ändern, wenn der Weg aus dem Per­so­nal­man­gel gefun­den wer­den soll. Denn der Haupt­teil der Tier­me­di­zin­stu­die­ren­den sind Frau­en, die völ­lig natür­li­cher­wei­se Kin­der bekom­men und Fami­li­en grün­den möch­ten. An die­sen Tat­sa­chen wird sich nichts ändern, also muss sich das Umfeld anpas­sen, wenn die­se wert­vol­len Arbeits­kräf­te dem Arbeits­markt (wie­der) zur Ver­fü­gung ste­hen sol­len. Stich­wort Job-Sha­ring, Tele­me­di­zin und Unter­stüt­zung bei der Kin­der­be­treu­ung.
Im neu­en Gre­mi­um Eltern­sein spre­chen wir genau über die­se Pro­ble­me und ver­su­chen Lösungs­an­sät­ze zu ent­wi­ckeln. Sie fin­den das The­ma auch wich­tig und möch­ten dabei sein? Dann mel­den Sie sich ger­ne unter info@bundangestelltertierärzte.de.

Die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes löst die Probleme nicht

Herr Fär­ber bringt als Lösungs­vor­schlag, um die Not­dienst­kri­se zu bewäl­ti­gen, erneut eine Fle­xi­bi­li­sie­rung des Arbeits­zeit­ge­set­zes ins Spiel, da „mit einer Ruhe­zeit von elf Stun­den gar kein Not­dienst mög­lich ist.“ Es ist rich­tig, dass der­zeit ein Not­dienst per­so­nell kaum geset­zes­kon­form besetzt wer­den kann. Die Fol­ge­rung, eine Locke­rung des Arbeits­zeit­ge­set­zes wür­de das Pro­blem lösen, ist eine Fehl­ein­schät­zung. Ohne Zuge­ständ­nis­se an die Arbeit­neh­mer, führt dies in der Fol­ge zur wei­te­ren Abwan­de­rung aus dem Beruf und sogar zu einer Ver­schär­fung des Per­so­nal­man­gels.
Ers­te Signa­le der neu­en Regie­rung bezüg­lich einer Fle­xi­bi­li­sie­rung des Arbeits­zeit­ge­set­zes zei­gen eine gewis­se Offen­heit — aller­dings im Rah­men von Betriebs­ver­ein­ba­run­gen oder Tarif­ver­trä­gen. Dies bestä­tigt uns als ein­zi­ge rei­ne Arbeitnehmer:innenvertretung in der Tier­me­di­zin, unse­ren ein­ge­schla­ge­nen Weg wei­ter zu ver­fol­gen.

Kann Personal aus dem Ausland dem Personalmangel entgegenwirken?

Neben der Fle­xi­bi­li­sie­rung des Arbeits­zeit­ge­set­zes plä­diert Herr Fär­ber dafür, dass es ein­fa­cher sein müs­se, Tier­ärz­te aus ande­ren Län­dern anzu­stel­len. “Wenn Sie einen Tier­arzt aus Ser­bi­en anstel­len, haben sie zwei Jah­re Büro­kra­tie am Hals, Tier­arzt­pra­xen sind Kleinst­un­ter­neh­men und damit total über­for­dert”.
Es spricht nichts dage­gen, dass Tierärzt:innen aus ande­ren Län­dern in Deutsch­land arbei­ten, aller­dings gibt es auch in Deutsch­land eine gro­ße Anzahl an Kolleg:innen, die ledig­lich unter den der­zei­tig herr­schen­den Bedin­gun­gen nicht als ange­stell­te Tierärzt:innen arbei­ten möch­ten. Der Ruf nach einer Ver­ein­fa­chung der Anstel­lung aus­län­di­scher Kolleg:innen hin­ter­lässt den faden Bei­geschmack des Wun­sches, die der­zeit bestehen­den Pro­ble­me zu kaschie­ren. Es bleibt zu hof­fen, dass hin­ter die­sem Vor­schlag nicht die Absicht besteht, bil­li­ge (männ­li­che) Arbeits­kräf­te auf­zu­tun, die in Deutsch­land heut­zu­ta­ge nicht mehr zu fin­den sind.

Unsere Lösung: Klare Regelungen und gute Bezahlung

Um dem ste­ti­gen Abwan­dern von ursprüng­lich hoch moti­vier­ten Tierärzt:innen aus der tier­ärzt­li­chen Pra­xis ent­ge­gen­zu­wir­ken, braucht es vor allem eines: die Ver­bes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen. Dazu zäh­len unter ande­rem ein dem aka­de­mi­schen Stu­di­um ange­mes­se­nes Gehalt, Zuschlä­ge für Not- und Fei­er­tags­diens­te, Bezah­lung von Fort­bil­dun­gen und eine Zahl an Urlaubs­ta­gen deut­lich ent­fernt vom gesetz­li­chen Min­dest­an­spruch. Auch in punc­to Wert­schät­zung und Kom­mu­ni­ka­ti­on ist in vie­len Praxen/Kliniken noch viel Luft nach oben. In der gemein­sam mit dem VUK durch­ge­führ­ten Stu­die geht klar her­vor, dass die Arbeits­zu­frie­den­heit in nicht kura­ti­ven Berufs­fel­dern höher ist, als in der kura­ti­ven Pra­xis.

Wir sind davon über­zeugt, dass ein Tarif­ver­trag in der Tier­me­di­zin der Weg aus der Not­dienst­kri­se sein kann, da durch die­sen eine geset­zes­kon­for­me Anpas­sung der Arbeits­zei­ten mög­lich ist, um den Not­dienst per­so­nell beset­zen zu kön­nen. Gleich­zei­tig und dies ist der gro­ße Unter­schied zur vom bpt ange­streb­ten Fle­xi­bi­li­sie­rung des Arbeits­zeit­ge­set­zes, wird aber der Aus­gleich für die­se zusätz­li­chen Arbeits­stun­den ver­trag­lich gere­gelt, genau wie ein adäqua­tes Gehalt, Urlaubs­ta­ge und vie­les mehr.

Es besteht die berech­tig­te Fra­ge, wovon die­se ange­mes­se­nen Gehäl­ter, Zuschlä­ge und Fort­bil­dun­gen von den Praxisinhaber:innen finan­ziert wer­den sol­len. Die Vor­aus­set­zung ist die Aus­schöp­fung und Anpas­sung der seit Jah­ren nicht adäquat ange­pass­ten Tier­ärzt­li­chen Gebüh­ren­ord­nung (GOT). Die zum jet­zi­gen Zeit­punkt ange­dach­te Erhö­hung um 20% reicht nicht aus, damit die Arbeitgeber:innen den ange­stell­ten Tierärzt:innen die drin­gend erfor­der­li­chen höhe­ren Löh­ne zah­len kön­nen.

Fazit

Die Arbeits­be­las­tung in der kura­ti­ven Pra­xis ist der­zeit extrem hoch und eine Not­dienst­ver­sor­gung in vie­len Regio­nen Deutsch­lands nur lücken­haft vor­han­den. Wir plä­die­ren dafür, die Pro­ble­me an der Wur­zel zu packen. Die Arbeits­be­din­gun­gen für ange­stell­te Tier­ärz­tin­nen müs­sen deut­lich ver­bes­sert wer­den, um sie nach dem Stu­di­um für die kura­ti­ve Pra­xis begeis­tern zu kön­nen und sie auch nach der Aus­zeit zur Grün­dung einer Fami­lie nicht an pra­xis­fer­ne oder gar berufs­frem­de Arbeits­plät­ze zu ver­lie­ren.

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